Amsterdam - Winterimpression
Amsterdam - Hauptstadt des Königreichs der Niederlande, gleichzeitig auch die bevölkerungsreichste Stadt und durch den Amsterdamer Grachtengürtel ein Irrgarten für jeden Neuling, der die Stadt erkundet. Entlang am Fluss Amstel finden sich immer wieder neue Brücken und Gassen die eine neue Welt eröffnen.
Viele Male war ich schon in Amsterdam und trotzdem schaffe ich es immer wieder, mich zu verlaufen. Das gehört hier zum guten Ton. Sicher ist nur eins: ohne geladenen Handy-Akku ist es unmöglich sich in dieser Stadt zu bewegen. Das gilt auch für das Online-Ticket, das einen den Transfer in und aus der Stadt ermöglicht. Ein Auto in Amsterdam ist ungefähr genauso sinnvoll wie ein Fahrrad in Venedig. Klar, möglich ist es und Einheimische haben eigene Parkplätze - aber Spaß geht anders. Ein Fahrrad in Amsterdam macht auf jeden Fall Sinn. Jedes Auto bleibt brav stehen, auch wenn die Fahrradfahrer einfach über rot fahren - Fußgängern gegenüber ist man da nicht ganz so gnädig.
Das Fahrrad ist generell in den Niederlanden der treueste Begleiter und es ist unglaublich, welche Massen an Fahrrädern sich auf den wirklich sehr breiten Fahrradwegen bewegen. Hier werden Fahrräder bunt und teilweise skurril geschmückt. Endlich habe ich verstanden warum. Wer einmal vor den Massen der Fahrradständer steht, findet seinen treuen Gefährten nur dann wieder, wenn er sich von der Masse abhebt. Amsterdam hat sogar Fahrradparkhäuser unter Wasser eröffnet. An der Centraalstation (Hauptbahnhof) von Amsterdam teilen sich Züge, Straßenbahnen, Busse, Taxis, Fußgänger, Tuctucs und Fahrradfahrer die Straßen, Gassen und Brücken. Da kann es schon mal eng werden. Das größere der beiden Parkhäuser bietet 7.000 Abstellplätze - und diese werden auch genutzt. Leider konnte ich da nicht rein, aber das wird bei einem meiner nächsten Besuche sicher ein Anlaufpunkt sein.
Wie in jeder Stadt im Nebel wirken dort Gassen und Brücken besonders mystisch. Weiches Licht, romantische Gässchen, Boote und schiefe Häuschen bieten interessante Motive. Eine Stadt, in der man sich verlieren kann. Gutes Schuhwerk und eine gute Kondition ist absolute Voraussetzung, wenn man sich mit dieser Stadt vertraut machen will. An jedem Eck und in jeder Gasse denkt man sich, jetzt hat man das System verstanden - um sich unvermittelt in einem anderen Bezirk wiederzufinden. Das macht diese Stadt so spannend. Sich treiben lassen und sattsehen - wobei letzteres kaum möglich ist. Im Sommer lockt eine Fahrt durch die Grachten, im Winter liegen die Boote meist still an ihren Anlegestellen.
Fotografen werden sich wundern, warum hier einiges schief ist. Normalerweise findet sich die Perfektion der Architektur in geraden und klaren Linien. Amsterdam ist schief. Kaum ein Häuschen, eine Tür oder ein Fenster das symmetrisch ist. Der Charme der Architektur liegt in Amsterdam in seiner Einzigartigkeit. Schief ist chic!
Gerade Bauten mit klaren Linien finden sich eher in den Vierteln am Stadtrand von Amsterdam und glänzen mit Ihrer innovativen Bauweise. Gerade oder schief - sehenswert ist Amsterdam zu jeder Tages- und Jahreszeit.